Vorträge auf dem 38c3 über Barrierefreiheit

14.01.2025

Wie steht es um die Barrierefreiheit von Webseiten und Apps der Bundesrepublik? Mit dieser Frage beschäftigt sich Casey Kreer in ihrem Talk Geschredderte Gutachten: Wie nicht nur der Staat bei digitaler Barrierefreiheit versagt auf dem 38c3.

Anlass für ihre Recherche war die Erkenntnis, dass die Warn-Apps für die Hochwasserkrise an Weihnachten 2023 für viele Menschen mit Behinderung nicht nutzbar waren. Besonders Warn-Apps, barrierefrei zu gestalten, sollte eigentlich selbstverständlich sein.

In Deutschland gibt es das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG), das verhindern soll, dass digitale Angebote Menschen mit Behinderung ausschließen. Das BGG schreibt vor, dass eine Erklärung zur Barrierefreiheit veröffentlicht wird. Diese muss Informationen zur aktuellen Barrierefreiheit einer Website oder Anwendung enthalten. Wenn nicht alle Teile barrierefrei sind, muss das klar und transparent angegeben werden. Wie Sie in ihrem Talk beschreibt, sieht die Realität jedoch oft anders aus.


In ihrem zweiten Talk Software accessibility without the fuzz, den sie auf dem 38C3 gehalten hat, gibt Casity Entwickler:innen praktische Werkzeuge an die Hand, um die Barrierefreiheit ihrer Anwendungen konkret zu verbessern. Sie beschreibt die vier Prinzipien der Barrierefreiheit. Diese Prinzipien können in ihrem Artikel Der Weg zur barrierefreien Software nachgelesen werden oder direkt über die WCAG eingesehen werden.

Einige konkrete Tipps, die direkt umsetzbar sind:


Das Barrierefreiheitsgesetz könnte durch die angedrohten Strafen für mehr Aufmerksamkeit und Dringlichkeit sorgen – zumindest ist das die Hoffnung. Denn digitale Barrierefreiheit ist nicht nur ein nice to have. Um es mit Casey Worten zu sagen:

"Lasst uns bitte endlich dafür sorgen, dass alle Dienstleistungen und Informationsangebote für alle Menschen selbstbestimmt zugänglich sind."

Nach oben, bitte.